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Kartons lagern

« So bewahren Sie Kartonagen sinnvoll im Lager auf »

In den Lagern von Umzugsfirmen, Lieferanten von Kleinteilen und vielen anderen Unternehmen mit Versand finden sich zahlreiche Pappkartons. Je nachdem, ob diese leer oder gefüllt sind, gelten etwas andere Anforderungen an den Lagerplatz. Rahmenbedingungen bezüglich der Luftverhältnisse und der Lagerdauer müssen eingehalten werden. Zuviel Platz sollte die Produktverpackung auch nicht beanspruchen. Dieser Artikel verrät, worauf es ankommt, wenn ein Unternehmen Kartons lagern will.

Der Karton als Ressource im Unternehmen

Viele Gewerbe sind überwiegend auf die Verwendung von Kartonagen angewiesen. Das kann für den Versand sein, aber auch für den Transport in externe Lager oder innerhalb des Unternehmens. Einige Firmen brauchen die Kisten selbst zur Ausübung ihrer Tätigkeit. Hierzu zählen zum Beispiel Umzugsfirmen, welche die Waren ihrer Kunden zum Transport ordentlich verpacken. Sie alle halten ihre Waren in einem Kartonlager vor. Fast alle Kartonagen, Transportboxen oder  weisen eine quadratische oder rechteckige Grundform auf. Diese Formen sind praktisch in der Lagerung, weil sich Raum und Regal gut ausnutzen lassen. Bei der Verwendung von Sonderformen ergeben sich eventuell spezielle Anforderungen an die Regale.

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Kartons lagern – Klimatische Grundbedingungen

In einem Lager für Pappkartons sollten gewisse Umgebungsbedingungen herrschen. Pappe ist generell empfindlich gegenüber großer Feuchtigkeit, weil diese das Material aufweicht. Die beste Haltbarkeit weisen Kisten daher bei einer Luftfeuchtigkeit von höchstens 60 % auf, noch besser 50 %. Der Raum sollte bei zu hoher Feuchtigkeit gleichmäßig getrocknet werden. Eine Belüftungsanlage sorgt für die Umwälzung der Raumluft und vermeidet große Unterschiede im Raumklima. Die Lagerung der Kisten in einem Regal an der Heizung ist kontraproduktiv. Durch die Temperaturunterschiede entsteht Feuchtigkeit im Material selbst und weicht dieses von Innen heraus auf.

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Der Einsatz einer Klimaanlage oder mehrerer Luftentfeuchter erfüllt den Zweck. Eine lange Haltbarkeit wird zudem bei einer Temperatur zwischen 10 und 25 °C erreicht. Derartige Temperaturen schonen das Material und erhalten die Belastbarkeit der Kisten über einen längeren Zeitraum. Temperaturschwankungen sollten generell vermieden werden, da sie die Bildung von Kondensat begünstigen. Die ideale Temperatur beträgt 15 bis 20 °C und maximiert die Lebensdauer noch weiter. Länger als sechs Monate sollten die Pappkartons allerdings nicht eingesetzt werden, da das Material auch unter günstigen Bedingungen langsam aufweicht.

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Aufgeklappt oder gefaltet?

Pappkartons haben den großen Vorteil, dass sie meist ohne großen Aufwand zusammengeklappt werden können. Dadurch benötigen sie nur einen Bruchteil des Platzes. Generell gilt: Je größer der Pappkarton im entfalteten Zustand, umso größer ist die Platzersparnis durch das Falten.

In einem großen Kartonlager lassen sich auf diese Art viele Kubikmeter an Raum einsparen, die für andere Zwecke zur Verfügung stehen.

Der Nachteil am Zusammenfalten ist, dass der Karton mit jedem Faltvorgang an Belastbarkeit verliert. Das kommt dadurch, dass die Faltstellen bei jeder Bewegung ein wenig schwächer werden. Zu häufiges Auf- und Zuklappen kann also die Lebensdauer reduzieren. Außerdem gelangt so weniger Luft an die Pappe und eventuelle Feuchtigkeit kann nicht mehr raus. Die Kartons sollten also nur im gut getrockneten Zustand zusammengeklappt werden.

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In der Höhe – Kartons lagern und stapeln

Pappkartons werden im Regal immer so verteilt, dass sie nicht zu eng stehen. Eine dauerhafte Quetschung deformiert die Kisten unwiderruflich. Bei der Verteilung empfiehlt es sich außerdem, die schweren Kartons unten einzulagern und die leichteren darüber. Andernfalls wird zum Anheben der schweren Lasten unnötig viel Kraft verschwendet. Darüber hinaus besteht beim Herabfallen einer Kiste eine erhöhte Gefahr von Folgeschäden, wenn sich darin schwere Artikel befinden.

Lagerarbeiter mit Gabelstapler
© Halfpoint / Fotolia.com

Nicht immer macht es Sinn, im Lager für jede Kiste einen eigenen Lagerplatz zu belegen. Stapeln geht schnell und spart Platz sowie lange Greifwege. Dabei müssen schwere Kisten immer nach unten und leichte nach oben gestapelt werden. Das ist günstiger für die Gewichtsverteilung. Beim Aufeinanderstapeln muss allerdings in jedem Fall die Gesamtlast des Regalfachs beachtet werden, damit es nicht zu Unfällen kommt.

Verwendung geeigneter Regale

Je nach der Größe der Waren bieten sich unterschiedliche Regale an, um Kartons zu lagern. Wichtig ist immer, dass die Regale eine gute Luftzirkulation ermöglichen, damit sich keine Feuchtigkeit absetzen kann.

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Für die gewöhnlichen Kartongrößen von Lebensmitteln, Küchengeräten oder Kleidung bietet sich der Einsatz von Fachbodenregalen an. Sie sind in der Höhe verstellbar und nehmen viele verschiedene Kisten auf. Mit Fachlasten bis zu 80 kg tragen sie problemlos sogar schwere Bücherkartons. Der große Vorteil von Fachbodenregalen gegenüber anderen Regalsystemen besteht auch im günstigeren Preis.

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Weitspannregale sehen Fachbodenregalen optisch ähnlich, zeichnen sich aber durch größere Fächer und höhere Fachlasten aus. Mit einer Fachbreite von bis zu 2,50 m und Fachlasten bis zu 500 kg sind Weitspannregale hervorragend für große und schwere Kisten geeignet. Die Regalböden können aus Stahlpaneelen gewählt werden, worauf die Pappkartons weniger rutschen und länger halten.

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Für das Kartonlager können auch Spezialregale in Form von Großfachregalen eingesetzt werden. Mit Höhen von über drei Metern und einer Länge bis zu 2,70 m bieten sie noch mehr Platz als die Weitspannregale. Ein simples Stecksystem erlaubt die schnelle Anpassung an geänderte Verhältnisse. Somit ist das flexible Großfachregal auch bei wiederholt wechselndem Lagergut bestens geeignet.

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Geht es rein um die Verpackung im Versand von Unternehmen kommen außerdem Palettenregale in Frage. Die meisten Kartonagen werden schließlich gefaltet und platzsparend auf Paletten geliefert. Dies macht allerdings nur Sinn, wenn Kartons erst kurz vor Ihrer Verwendung aufgebaut werden und anschließend noch am selben Tag das Lager verlassen.

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Kartons lagern – so wird es gemacht!

Pappkartons stellen für viele Unternehmen eine unverzichtbare Ressource dar. Sie sind günstig im Einkauf und lassen sich platzsparend im Lager unterbringen. Gegen die Lagerung im zusammengefalteten Zustand spricht nichts, sofern das Raumklima stimmt. Ein Karton nimmt nämlich Schaden, wenn er bei zu hoher Luftfeuchte gelagert wird. Ebenfalls sollte das Lager nicht direkt neben einer Heizung liegen, weil dadurch zu hohe Temperaturunterschiede entstehen und auch zur Feuchtigkeitsbildung führen.

Unter angepassten Raumbedingungen und mit dem richtigen Regal allerdings kann ein Kartonlager günstig und effizient betrieben werden.

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